FAQ

- Viele Eltern, die sich für die Schulung und Betreuung ihres Kindes an einer Montessori-Schule interessieren, stellen sich ähnliche Fragen, Fragen nach dem optimalen Entwicklungs-Umfeld für ihr Kind. Wir nehmen diese Fragen sehr ernst, ist es doch auch uns ein Anliegen, dass die Erziehungs-Grundsätze von Elternhaus und Schule im Gleichklang stehen. Wie besser Eltern verstehen, was die Grundlagen unserer Arbeit sind, so eher vermögen sie sich in dieser zentralen Frage zu entscheiden. Sollten Sie die Antwort auf Ihre ganz persönlichen Fragen im nachfolgenden Katalog vermissen, so scheuen Sie sich nicht, uns anzurufen oder uns zu schreiben (schulleitung@dinsle.ch) und wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und Ihre Anliegen.

d'Insle Montessori Schule AG

Montessori

- Wer war Maria Montessori?

Dr. Montessori war Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts die wohl wichtigste Reformpädagogin, neben Rudolph Steiner, der die Waldorf-Pädagogik begründete. Sie wurde zweimal für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen, hat ihn aber nie erhalten. Mit der Abbildung ihres Portraits auf der 1000-Lira-Note und einer 200-Lira-Sondermünze wurde sie vom italienischen Staat für ihr Lebenswerk geehrt.


- Was muss man sich unter "Montessori-Material“ vorstellen?

Die einzigartigen, von Dr. Montessori entwickelten Materialien nannte sie selber bewusst "Entwicklungsmaterial“. Die verschiedenen Materialien wurden aufgrund der Erkenntnisse ihrer empirischen Forschung entwickelt. Sie ist dabei stets vom Kind und seinen natürlichen Lernprozessen ausgegangen. Durch gezielte Beobachtung des kindlichen Tuns entstanden erste Entwürfe von Materialien, die den Kindern zur Anwendung angeboten wurden. Die Arbeit des Kindes wurde genauestens beobachtet und die Materialien so lange weiterentwickelt, bis sie den gewünschten Erfolg erbrachten die "Polarisation der Aufmerksamkeit". Mit diesen ausgeklügelten Materialien wollte Dr. Montessori die Kinder weder unterrichten, noch belehren, sondern ihnen die Möglichkeit bieten, sich nach eingehender Darbietung durch die Lehrkraft sinnvoll zu betätigen, um über eigene Erfahrungen sich selbsttätig verschiedenste Inhalte anzueignen. Es ist dies der natürliche Lernprozess eines Kindes.

"Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen“ J. W. v. Goethe


- Was beinhaltet das Montessori-Curriculum?

Das Montessori-Curriculum ist in seiner Gesamtheit viel weiter gesteckt als an herkömmlichen Schulen und umfasst mehr oder weniger auch die Inhalte der nachfolgenden Schulstufen, allerdings nicht in abstrakter Form, sondern mit unendlich vielen Lektionen (wir nennen sie Darbietungen, die handelnd be-greif-bar machen, was sonst mehr oder weniger auswendig gelernt werden muss). Das Erarbeiten von Lerninhalten durch das eigene Tun ist ein nachhaltiges Lernen. Selbst hoch gebildete Erwachsene haben beim Arbeiten mit den
Montessori-Materialien immer wieder ihre Aha-Erlebnisse und erkennen nicht nur, wie die Dinge gelöst werden müssen, sondern auch noch warum.


- Was ist mit dem Satz „Hilf mir, es selbst zu tun“ gemeint?

"Hilf mir, es selbst zu tun“ war die Aussage eines kleinen Kindes, das mit dieser Aufforderung Dr. Montessori um Hilfe bat, aber ganz gezielt nicht im Sinne von: "Ich kann es nicht. Mach du es für mich!“ sondern eben mit der Bitte um "Hilfe zur Selbsthilfe“. Diese schlichte Aussage beinhaltet vieles von dem, für das wir einstehen. Wir wollen den Kindern nichts aus der Hand nehmen, was diese, mit einer geeigneten Anleitung, auch selbst zu tun vermögen.


- Was ist eine Darbietung?

Für die zahlreichen Montessori-Materialien gibt es klar vorgegebene Arbeitsweisen, die zu den gewünschten Erkenntnissen führen. Die dafür speziell ausgebildete Montessori-Lehrkraft zeigt dem Kind in einer kurzen Lektion (die wir Darbietung nennen) die genaue Handhabung des gewählten Materials. Danach lässt sie das Kind möglichst selbständig arbeiten.



Lernen


- Wird der Lehrplan der öffentlichen Schule gewährleistet?

Die Einhaltung des aktuell gültigen Lehrplans der öffentlichen Schule (im Kanton Zürich künftig der Lehrplan 21) wird auch an der Montessori-Schule jederzeit gewährleistet. Das Montessori-Curriculum führt mit seinen Inhalten sogar noch weit über die im Lehrplan 21 definierten Ziele und Kompetenzen hinaus. Allerdings hängt der Lernerfolg stark von den Fähigkeiten und der Leistungsbereitschaft jedes einzelnen Kindes ab.


- Darf das Kind wirklich jederzeit frei wählen, was es lernen möchte?

Die Planung des Lernstoffes liegt bei der Lehrkraft, denn nur sie kennt das zu absolvierende Curriculum. Sie plant die Lektionen (Darbietungen) einer Arbeitswoche für jedes Kind individuell und berücksichtigt dabei seinen Lernstand, die zu erreichenden Ziele und seine persönlichen Projekt-Wünsche. Das Kind erhält allerdings grösstmögliche Freiheiten, in welcher Reihenfolge und zu welchem Zeitpunkt es welche seiner Arbeiten erledigt. Es steht ihm jederzeit frei, Übungen zu wiederholen oder zu überspringen, wenn dies angezeigt ist, so wie dies Erwachsene in einem Lernprozess auch tun würden. So sehen wir in einem Montessori-Klassenzimmer gleichzeitig Kinder, die mit Mathematik-, Geometrie-, oder Sprachmaterial arbeiten, andere Experimente durchführen, Pflanzen untersuchen, geschichtliche Abläufe rekonstruieren oder geografischen Phänomenen nachspüren und wieder andere, die musizieren, malen oder philosophieren.


- Wie kann die Lehrkraft den Überblick bewahren und wissen, wo jedes Kind steht?

Dank einer online-gestützten Plattform, auf welcher sämtliche möglichen Lernschritte in allen Fächern aufgeführt sind, bleibt der Überblick über erworbene und noch ausstehende Lerninhalte stets gewahrt. Jeder einzelne Lernschritt wird mittels Mausklick auf dem entsprechenden Feld mit verschiedenen Graduierungsstufen als begonnen, in Bearbeitung bzw. abgeschlossen markiert und erlaubt die erforderliche Übersicht über die gesamte Klasse (Abteilung).


- Wie wird kontrolliert, ob ein Kind den Lernstoff verstanden hat und anwenden kann?

Die Erteilung einer Lektion erfolgt in einer ganz bestimmten Abfolge, der sogenannten
3-Stufen-Lektion. Zudem verfügt jedes Montessori-Material über eine sogenannte Selbstkontrolle, mit welcher das Kind seine abgeschlossene Arbeit jeweils selber prüfen und anschliessend verbessern kann. Abgeschlossene Arbeiten werden der Lehrkraft zur Kontrolle vorgelegt, mit Datumsstempel versehen und abgelegt.


- Ist auch im Montessori-System der Lernerfolg garantiert?

Der Lernerfolg eines Kindes hängt von vielen verschiedenen Parametern ab. Dazu gehören eine gute, tragfähige Beziehung zu den zuständigen Lehrkräften, eine möglichst optimale Passung von Anforderungen und persönlichen Möglichkeiten, geeignete Lehrmethoden und ein Gefühl des Aufgehobenseins im Klassenverband. Aber auch die individuellen Fähigkeiten des jeweiligen Kindes spielen eine entscheidende Rolle.

Grundsätzlich lernen Kinder an jeder Schule, aber mit dem Lernen an einer Montessori-Schule hat man ein paar zusätzliche Trümpfe im Ärmel, die matchentscheidend sein können. Dazu gehören die generelle Individualisierung der Stoffvermittlung, die Freiheit der Wahl, ein unschlagbares Angebot an Montessori-Materialien und eine Atmosphäre der gegenseitigen Achtung und des Respektes voreinander und über alle Altersstufen hinweg. Dadurch kann der Lernerfolg an einer Montessori-Schule deutlich höher sein als an einer Regelschule. Einen Garantieschein gibt es allerdings an keiner Schule.


- Wie muss ich mir die Unterrichtsgestaltung vorstellen?

Die Lehrkraft führt ein Journal, in welchem Sie die Planung der anstehenden Arbeiten für ein Kind festhält. Der Lernstoff für ein Kind pro Tag / Woche / Monat (je nach Interesse, Entwicklung von Selbstdisziplin und Arbeitshaltung) besteht aus einer Mischung von vorgeschriebenen Lerninhalten und frei gewählten Projekten. Mit grösstmöglicher Zieltransparenz und terminlichen Vereinbarungen zwischen Lehrkraft und Kind macht es sich, nach erfolgter Darbietung, an die Arbeit. Abgeschlossene Arbeiten werden erst mit unterschiedlichen Formen von Selbstkontrolle selber überprüft und anschliessend der Lehrkraft zur Nachkontrolle abgegeben. Abgeschlossene Arbeiten gehen ins Portfolio des Kindes und werden jeweils zum Ende des Schuljahres mit nach Hause gegeben.


- Was für Arbeitsformen werden eingesetzt?
Grundsätzlich steht es den Kindern jederzeit frei, sich für eine Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zu entscheiden, je nach dem, was ihnen persönlich besser entspricht. So lange
tatsächlich konstruktiv und zielführend gearbeitet wird, wählt das Kind seinen Partner, seinen Arbeitsplatz, die Dauer seiner Arbeit und die Anzahl der Wiederholungen der jeweiligen Übungen selber. Allerdings behält sich die Lehrkraft je nach aktueller Situation auch klare Anweisungen vor. Ausschlaggebend für eine solche Entscheidung sind ihre 
Beobachtungen, die Tagesverfassung des Kindes, sein Entwicklungsstand, das gewählte Material, die
gegebenen Platzverhältnisse sowie die Gesamtsituation in der Klasse.

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